Die Bobitzer Gartenstraße ist die Wiege des weit über die Gemeindegrenzen hinaus bekannten Bobitzer Carneval Clubs (BCC). Dort traf sich 1982 eine Handvoll Mittdreißiger bei Heinz Glowalla, der heute noch aktiv ist. Nachbar Peter Kowalczyk hatte nach vielen Besuchen der Karnevalisten in Mühlen Eichsen die Idee, einen eigenen Verein zu gründen. „Wir haben hier genug lustige Leute“, soll er damals gesagt haben, erzählt Gründungsmitglied Heino Rein.
Im Saal von Edith Schröder wird ein Jahr später das erste Programm des BCC aufgeführt. Es existierte ein Elferrat – nur aus Männern – und die Gastgeberin war ebenfalls aktives Mitglied. „Wir sollten unser Programm bei der Gemeinde vorlegen. Die sollten prüfen, ob wir auch nicht über die Stränge schlagen“, erinnert sich Heino Rein. „Aber wir haben das nie gemacht“, lacht er. Die erste Veranstaltung 1983 war ausverkauft. „Die Leute waren hungrig, dass hier was passiert“, so Bruder Hellwig Rein, der ebenfalls Gründungsmitglied ist. Peter Klier schleppte Schubkarrenweise Kohlen ran, das Männerballett musste sich bei starkem Schneefall im Stall gegenüber umziehen.
Ein Jahr später, beim Rentnerfasching, sollten die drei Rein-Brüder Glenn, Marcel und Patrick ihren ersten Auftritt haben. Doch weil der nicht stattfinden konnte, durften sie bei der Abendveranstaltung ihr erstes Lied „Meine Oma hat geschrieben, dass sie kommt“ singen. Das Aushängeschild des Vereins war geboren. Von nun an sangen sie jedes Jahr. Gleich nach dem Auftritt gab es Kekse und was Süßes, dann wurden die Brüder mit dem Bus nach Hause gefahren. „Man hat sich echt als was besonderes gefühlt“, gesteht Marcel Rein. Die wohl bekanntesten Lieder sind „Dass wir aus Bobitz sind“ und „Erna Schabulski“. Seit einigen Jahren schreiben die drei ihre Texte allein. Manchmal auch erst zwei Wochen vorher. „Ich bin nach wie vor aufgeregt, wenn es auf die Bühne geht“, gesteht Marcel Rein. Früher dichtete Vater Hellwig Rein Ohrwürmer um.